WILHELM

Wappen
Eine schwarze Hausmarke in Gold. Das Wappen stammt von Sebastian Wilhelm, der Vogt von Reichenburg war.

Name
Sehr wahrscheinlich entstand er aus einem Vornamen

Hofjünger des ehemaligen Fürstenländchens Reichenburg, das sich 1370 freiwillig unter die Oberhoheit des Abtes von Einsiedeln begab.

1612 wird für die "Gutthäter" der heute verschwundenen Katharinakapelle von Reichenburg, unter denen sich auch Basch (Sebastian) Wilhelm befand, eine ewige Jahrzeit auf Sonntag nach Bartholome gestiftet.

1631/70 trifft man auf Urkunden, die von einem Sebastian Wilhelm, Vogt von Reichenburg besiegelt wurden.

1712/40 bekleidet Sebastian Rochus das Amt eines Vogtes von Reichenburg, nicht wie Dettling ("Schwyz. Chronik") und Styger im Wappenbuch des
Kt. Schwyz berichten, bis 1750, sondern nur bis 1740.

1740/50 war laut Urkunde Johann Wilhelm in Reichenburg Stellvertreter des Abtes von Einsiedeln.

1750/65 hatte wiederum ein Mitglied des Geschlechtes Wilhelm das Vogtenamt inne. Er nannte sich Christian Wilhelm.

1757 Geburtsjahr des späteren Benediktinerpaters von Einsiedeln, Pater Meinrad. Er starb schon in seinem vierzigsten Alterjahr.

1788/96 wurde Leonz Anton Wilhelm zum Pfarren von Reichenburg gewählt. Als begeisteter Anhänger der Franzosen prangten sogar die Altäre in den französischen Farben. Das Volk war dieser Einstellung nicht hold und Pfarrer Wilhelm nahm den Abschied nicht ohne Gruss, den er ins Sterbebuch schrieb: "Ich habe fleissig die Kranken besucht, die Toten beerdigt, nicht damit auch mich einst die Reichenburger beerdigen. Deshalb leb wohl, Vaterland. Dies wünscht Dir Dein abgedankter Pfarrer."

1798/99 Der Nachfolger des obigen Pfarrherrn floh vor den anrückenden Franzosen nach Feldkirch. Sofort holten die Reichenburger ihren franzosenfreundlichen Leonz Anton ins Dorf zurück. Doch die Besetzung des Dorfes Reichenburg durch die Oesterreicher behagte ihm nicht und er griff am 17. März 1799 zum Wanderstab und wurde in Bruggen Kaplan.

1970 leben noch 2 Nachkommen des Geschlechtes Wilhelm, während 1883 noch 14 diesen Namen trugen.


"nach P. J. Heim - Kleine Geschichte der March - Band II"