BURLET

Wappen
In Rot auf grünender Wiese ein schreitender Hund. – Dies Wappen fand man auf dem alten Friedhof von Reichenburg

Name
Vielleicht von Burglehen abzuleiten? Denn wer ein Burglehen besass, bewohnte ein Haus, das möglichst nahe der betreffenden Burg war. Ob nicht der Wachthund eine willkommenen Hilfe darstellte?

Das Geschlecht der Burlet gehört der Genossame von Reichenburg an.

1596 ist im Jahrzeitenbuch Reichenburg ein Ulrich Burlet aufgeführt, der 50 Gulden stiftet bei Verpflichtung einer hl. Messe jährlich.

1612 stiftete u.a. auch ein Heini Burlet an die St. Katharinakapelle. Sie brannte 1840 nieder und wurde nicht wieder aufgebaut.

1620 Am 26. Wintermonat 1620 liess Abt Augustin erster Hofmann alle Briefe von den Alpgenossen "wägen Irer alp" abfordern. Diese Stücke wurden damals durch den Schreiber Melchior Burlot (Burlet) zu Reichenburg abgeschrieben. Diesem Umstand sind die Kopien der aufgeführten Satzungen und Entscheide zu verdanken. (Lt. Stiftsarchiv Einsiedeln I. Ca 1.)

1639 machte der "fromm, ehrsam und weiss Säckelmeister Peter Burlet aus sonderer innerlicher Bewegung seines Gemüts zu Herz genommen" ... nachfolgende immer- währende Stiftung und Erlüterung zweyer hundert gut gulden Hauptguets."

1674 wird in einem Appelationsurteil ein Vogt Sebastian Burlet erwähnt, der mit Säckelmeister Andreas Wilhelm die Hofleute gegen die Kistlergenossame betreff einen Geissweg zur Kistleralp vertrat.

1677 In Reichenburg bekleidete der Hofschreiber, den der Abt stellte und beeidigte, ein wichtiges Amt. Eine Rechnung von Sebastian Burlet, 1675 durch Urkunden als Vogt bestätigt, sieht folgendermassen aus:

1) "an Kernen 11 Mütt, 1 Viertel, 2 Köpf und 1 Immi; jeder Mütt (ca. 115 Pfund Brotgetreide) zu 10 Pfund Gelts angeschlagen, macht zusammen 113 Pfund, 18 Schilling, 1 Heller.

2) von gesetzter Gült usw. 253 Pfund, 12 Schilling, 4 Angster, 1 Heller.

3) an Ohmgeld von 34 Eimer 22 Pfund, 4 Heller.

4) von einer Kriegsmusket, so von einem ist zum Fall gefallen 5 Pfund = Summa: 395 Pfund, 4 Schilling, 1 Angster."

1693 wird im Sterbebuch von Reichenburg ein Jos. Burlet aufgeführt, der auf fremden Boden in fremden Diensten umkam.

1746 vertritt abermals ein Leonz Burlet die Hofleute von Reichenburg gegen die Kistlergenossame.

1850 stiftete zur Schuljahrzeit des Karl Josef Burlet Genossenvogt Leonz Burlet 130 Gulden. Dafür sollte die Schuljugend im Gebete ihrer Wohltäter gedenken.


"nach P. J. Heim - Kleine Geschichte der March - Band II"